Ein früher Start in den Mosel Jahrgang 2025
Hier bei uns an der Mosel waren die Wachstumsbedingungen des Jahrgangs 2025 für die Reben nahezu ideal: ein Wechsel von Niederschlägen und Sonnentagen bei insgesamt warmen, aber nicht heißen Temperaturen. Also kein Extremsommer, was eine zügige und frühe Entwicklung der Reben und schlussendlich eine frühe Traubenreife mit sich brachte.
Verschont blieben wir auch von Frost und Hagel, die Witterung während der frühen Blüte um den 15. Juni war weitestgehend trocken und warm. Ein guter Behang – die Reben waren nach dem katastrophalen Frost in 2024 „ausgeruht“ – reifte in der zweiten Augusthälfte einer frühen Lese entgegen.
Entscheidender Moment im Herbstverlauf
Doch dann, Anfang September, wurde die Witterung spürbar nasser und die Beeren schwellten schnell an, und schon zeigte sich erste Fäulnis. Hier – zeitlich um den 20. September – war rückblickend gewissermaßen die wichtigste Wegkreuzung des Herbstes: Holen wir die gesunden Trauben bei guter Reife von jetzt an in einem Durchgang heim oder machen wir erstmal eine Vorlese und hoffen dann auf einen goldenen Oktober? Sprich: Nehmen wir den steilen, aber kurzen Aufstieg zum Ziel oder schlagen wir den mäandernden, langen Hauptweg mit seinen Ruheplätzen und vielversprechenden Aussichtspunkten ein?
Nun, wir entschieden uns für die erste Variante und holten die Trauben binnen knapp 14 Tagen bis zum 2. Oktober ins Kelterhaus; ja, es war eine Anstrengung, aber es war für uns die richtige Entscheidung. Denn während wir 95 % der Trauben gesund und mit schöner Reife heimbringen konnten, griff im Oktober die Fäulnis aufgrund der immer wieder einsetzenden Regenfälle stark um sich. Wir waren heilfroh, dem entkommen zu sein.
Ein Blick auf die Analysewerte
Die Mostgewichte des Mosel Jahrgang 2025 bewegten sich beim Muskateller mit 83 °Oechsle und beim Weißburgunder mit 87 °Oe im Mittelbereich. Die Rieslinge lagen meist zwischen 82–85 °Oe, später dann bei Einzelparzellen über 90 ° bis hin zu 100 ° der weitestgehend gesunden Trauben des Paulinshofbergs. Die Säurewerte sind alle präsent und gleichzeitig geschmacklich moderat, was das typische, fast paradox klingende Kennzeichen sehr guter Jahrgänge ist.
P.s. das erste Erzeugnis aus dem Jahrgang lässt sich hier probieren – unser Traubensaft.

